# 51. Design Value Intuitions
Warum sind Intuitionen für die professionelle Interpretation von Design Value Indicators relevant?
In »# 50. Design Value Indicators« sind zehn methodische Ansätzen (Approaches) aufgeführt, die nur durch vollständige Anwendung die tatsächlichen Zustände im »Design Management« analysieren und Prognosen der zukünftigen Entwicklung daraus ableiten können. Das damit verbundene Werten (Evaluation) und Bewerten (Valuation) vermittelt – oberflächlich betrachtet – eine Dominanz der Quantifizierung von Fähigkeiten, Vorgängen und Zuständen.
Steffen Mau definiert dies in »Das metrische Wir – Über die Quantifizierung des Sozialen« (2017) wie folgt: »Allgemein gesagt, beinhaltet Quantifizierung eine Übersetzungsleistung: Phänomene, Eigenschaften oder Beschaffenheiten eines Sachverhalts werden in einer allgemeinen, abstrakten und universellen anschlussfähigen Sprache repräsentiert, der der Mathematik. Das kann durch Messung geschehen oder durch die Transformation qualitativer Urteile, Einsichten und Beobachtungen in Zahlenwerte.« Und weiter: »Es geht hierbei darum, durch die Verfügung über Daten das Steuerungswissen zu erhöhen, um effektiver in das soziale Geschehen eingreifen zu können. Man verlässt sich oftmals auf Indikatoren, mit deren Hilfe sich komplexe soziale Phänomene anhand weniger Daten erfassen und mittels derer sich Vergleiche durchführen lassen. Kennziffern, Indikatoren und Zahlen sind daher von fundamentaler Bedeutung für […] Ansätze, die Effizienz und Leistungsfähigkeit zu leitenden Bewertungsmaßstäben machen.«
Die unterstellten Vorurteile, dass die wirtschaftliche Wirkung (von Design und Designern) in Unternehmen für viele Designer und Manager offensichtlich schwer in Zahlen übersetzbar zu sein scheint, beruhen nicht nur auf der Unkenntnis methodischer Ansätze, sondern auch auf eine Unsicherheit in Bezug auf die Interpretation der ermittelten Daten. Sicherheit entwickelt sich hier durch Informations- und Erfahrungswissen, als Grundlage für Kreativität und »Intuition«.
Intuitionen können hilfreiche Fähigkeiten sein – zur Interpretation von Design Value Indicators!
Designrelevante (handwerkliche und wissenschaftliche) Fach-/Komplementär-Kompetenzen sind die Grundlage für die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und eine wichtige Voraussetzung für Kreativität und Intuition (spontanes geistiges Erfassen, auf Wissen und Erfahrung beruhende plötzliche Erkenntnis). Intuitionen entwickeln sich mit der Zeit – je länger man in einem Bereich tätig ist und so älter man wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass man sich darauf verlassen kann und sie als Grundlage für relevante Entscheidungen zu nutzen.
Intuition (Bauchgefühl) unterstützt die sinnfällige Interpretation von messbarem Werten und Bewerten im Design Management. Intuition steht daher nicht in Konkurrenz zu den professionellen Ansätzen (Approaches) und ist auch kein Ersatz. Sie hilft vielmehr die Relevanz von (abstrakten) Daten zu relativieren und kann designrelevante Entscheidungsprozesse wirksam unterstützen.
Um »Design Value Indicators« sinnfällig zu nutzen, sind diese immer in Kontexten zu betrachten. Welche Kontexte hier wichtig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Das entworfene Design (für Architektur, Produkte, Kommunikation, Services); die Qualifikation der Designer und Manager; die allgemeinen, gesellschaftlichen, politischen, umweltbezogenen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen; die angestrebten Möglichkeiten und Ziele aller Beteiligten.
Es braucht daher ein gut entwickeltes Selbstverständnis und Selbstvertrauen aller Mitwirkenden – was in der Praxis oft nicht im gleichen Maße vorhanden ist. Intuitionen sind daher hilfreiche Fähigkeiten, situativ zu reflektieren und entsprechend zu interagieren.
Ich berate, coache und lehre in der Entwicklung individueller Selbstwirksamkeit und Intuitions-Fähigkeit zur Interpretation von »Design Value Indicators« – mittels meiner »Leistungsangebote. Try it!«
jk 18. September 2024
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