# 60. Designer – Are you communicative?

Warum nimmt das Interesse an Kommunikationsdesign allgemein zu, wie zum Beispiel bei jungen Menschen?

Die Situation der (beruflichen) Designer ist in den Kolumnen »# 57.« bis »# 59.« bereits hinterfragt und gewertet worden. Darin ging es um die Einstellungen zum Management, zur Macht und zur »Künstlichen Intelligenz«. Auffallend in diesen Kontexten ist, dass viele (berufliche) Designer eine Form der internen Kommunikation (in ihren Netzwerken) üben, die auf Außenstehen wie Selbstbezogenheit wirken kann. An ihrer Situation, nicht ernst genommen zu werden, sehen sie in der Regel als Verantwortliche: die Manager, Politik und Wirtschaft. Vielen Designern fällt es offensichtlich schwer, sich mit der Sichtweise von Managern, Politikern und Unternehmen zu befassen.

Eine solche andere Sichtweise ist das allgemein zunehmende Interesse an Kommunikationsdesign. Was sich naheliegend dadurch erklärt, dass nicht nur Architektur und Produkte kommunizieren, sondern insbesondere Medien, in allen Arten und Formen – in den letzten Jahren auch noch rasant beschleunigt durch KI-Technologien.

In Folge dieser Entwicklungen, werden immer mehr (scheinbar) fertige Kommunikationslösungen, in Form von Templates und durch synthetische »KI«-Werkzeuge (nahezu frei) zur Verfügung gestellt. Dies führt einerseits zu einer uniformen und austauschbaren Gestaltung der Kommunikation, ohne Bezug zur Individualität und Persönlichkeit derjenigen, die kommunizieren. Andererseits weckt es aber auch Interesse an dem Entwerfen und Programmieren von Kommunikation, um das (insbesondere bei jungen Menschen) wachsenden Bedürfnis nach Identität und Ästhetik umzusetzen – unverwechselbar und wiedererkennbar zu sein. Dieses Bedürfnis teilen sie mit Institutionen und Unternehmen, die ein professionelles Brand Management betreiben. Dahinter steckt weniger das Interesse an einer künstlerischen Selbstverwirklichung, sondern das pragmatische (handwerkliche) Vorgehen zur Erschließung von Möglichkeiten, um individueller und persönlicher zu kommunizieren.

Wer vom Interesse am Kommunikationsdesign profitieren und neue »Kunden« gewinnen kann!

Da Kommunikationsdesign allgegenwärtig ist, wird es einerseits für alle »nichtberuflichen Designer« quasi unsichtbar, da kaum bewusst wahrgenommen. Andererseits gibt es das bereits beschriebene Interesse daran. Dieser scheinbare Widerspruch erklärt sich durch eine weit verbreitete Unkenntnis darüber, wie professionelles Kommunikationsdesign entworfen wird und wie es funktioniert.

Diese Unkenntnis ist der Schlüssel zur Gewinnung von neuen »Kunden« für und durch das Kommunikationsdesign. Wer zum Beispiel davon profitieren kann und was dabei berücksichtigt werden muss:

  • Design-Hochschulen – die gezielt Studenten für ihre Design-Studiengänge akquirieren. Was allerdings nur Erfolg verspricht, wenn nicht der künstlerische Aspekt im Vordergrund steht, sondern vielmehr: die Funktion und der Nutzen von Kommunikationsdesign.
  • Berufliche Designer – die Interessenten direkt mit einem Beratungsangebot ansprechen. Was nur erfolgreich sein kann, wenn ebenfalls nicht das Künstlerische vorgeschoben wird, sondern: die Hilfe bei der Entwicklung von Fähigkeiten der Interessenten.
  • Manager – die das allgemeine Interesse am Kommunikationsdesign für die Akquise von Dienstleistern und Mitarbeitern nutzen. Was erfolgreich ist, wenn die eigene Kompetenz im Brand & Design Management glaubhaft vermittelt – Kommunikationsdesign also professionell genutzt – wird. Was übrigens auch für die allgemeine Kundengewinnung vorauszusetzen ist.

Es geht hier also im Wesentlichen um Beratung, Funktion, Nutzen und Fähigkeiten im Kommunikationsdesign – nicht um Kunst.

Ich interessiere mich sehr für Kommunikationsdesign und wende es in meiner vielfältigen Arbeit jeden Tag an, weil es mich mit Anderen ästhetisch verbindet. »Be able to communicate by design!«

jk 10. Juli 2025

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