Erfolg
Was bedeutet »erfolgreich sein«?
Mit Erfolg wird allgemein das Erreichen von Zielen bezeichnet, die ein Handelnder durch Anwendung von Mitteln erstrebt. Das setzt jedoch ein gewisses Maß an Handlungserfahrungen voraus, die im Laufe der Zeit bewusst oder unbewusst gemacht werden. Ziele können affektiver, kognitiver oder sozialer Natur sein; sie sollen handlungsbezogen, wirklichkeitsnah und erreichbar sein:
- Kognitive Ziele beispielsweise setzen Handlungen voraus, deren Ergebnisse quantitativ messbar sind: monetäres Kapital (Umsätze, Einkommen).
- Affektiv-motivationale Ziele dagegen beschreiben Aspekte und Motive, die Handlungen bestimmen und den Menschen bewegen. Dazu zählen auch das Erleben, Wahrnehmen und Bewerten: Identität, Haltung, Persönlichkeit, kulturelles Kapital.
- Soziale Ziele schließlich setzen Kooperationsbereitschaft voraus und beziehen sich auf das »Miteinander« in der Gruppe; sie beschreiben Verhaltens- und Kooperationsformen in der Gruppe: soziales Kapital.
Um individuelle Ziele zu erreichen, bedarf es der Kompetenz zur Umsetzung und Folgenabschätzung (Erfahrung), also der Fähigkeit, erarbeitetes Wissen in Handlungen und daraus entstehende visuelle oder haptische Artefakte zu überführen, die dem gesetzten Ziel entsprechen. Das beginnt damit, dass zunächst definiert wird, welche Art von Zielen angestrebt wird:
- Kognitive Ziele erfordern eine eher quantitative Herangehensweise – man sammelt so viele Informationen wie möglich, um – auf einer sich quasi aufdrängenden, weil offensichtlichen Faktenlage und Analyse – Entscheidungen zu treffen. Dieses Vorgehen ist vom Wesen her rational – es liefert Antworten!
- Affektive und soziale Ziele hingegen erfordern eine eher qualitative Herangehensweise – man konzentriert sich auf die Entwicklung der persönlichen oder gemeinsamen Fähigkeiten, um – auch bei unzureichender Faktenlage und Analyse – Entscheidungen zu treffen. Dieses Vorgehen ist vom Wesen her intuitiv – es stellt Fragen!
Problematisch dabei ist – vor allem in Zeiten zunehmender Komplexität –, dass bestimmte Fragestellungen die gewonnenen Erkenntnisse zwar nicht unbedingt festlegen, zumindest aber die Anzahl möglicher Antworten begrenzt ist. Wie ich eine Frage formuliere, ist also entscheidend und nicht unabhängig von der Antwort, die ich suche und (gegebenenfalls schon vor der Frageformulierung) vermute. Geleitet werden sollte man hier von der Erkenntnis (nach Albert Einstein): »Das Problem zu erkennen, ist wichtiger, als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.«
Die Antworten sollten sicherstellen, dass vorhandene Ressourcen optimal gemanagt und genutzt werden können und dass – orientiert am Idealzustand – innovative Lösungen für die anstehenden Problemstellungen gefunden werden können.
Unterschieden werden müssen die sachorientierten, emotionalen und sozialen Ziele aber auch in ihrer Wirkung – einerseits in ihrer Qualität von zukunftsfähig begründeter Wertschätzung und andererseits in ihrer Quantität von zeitgemäß oberflächlichen Likes!
Hand und Kopf müssen hier gut aufeinander abgestimmt agieren, um erstrebenswerte Ziele erreichen zu können. Deshalb: Wer Erfolgreich als Designer sein will, muss sich mit der volatilen, zunehmend netzbasierten Praxis ebenso auseinandersetzen wie mit der Theorie, die von einer permanenten Transformation bestimmt werden. Es liegt an den Designern, worin sie ihren ganz persönlichen Schwerpunkt sehen, um die eigenen Ziele zu realisieren.